Stadt Hof
Oberfranken / Bayern



Hof entstand etwa um 1080 als Bauernsiedlung Rekkenze. Der Name ist abgeleitet vom Flüsschen Regnitz. In der Nähe der Mündung in die Saale standen die ersten Häuser. Die Siedlung wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Inzwischen erstreckt sie sich auch auf den angrenzenden Hügel – die sogenannte „Altstadt“. In der Urkunde genannt ist auch die Lorenzkirche, die älteste Kirche und Keimzelle von Hof.

Um 1230 wurde unter der Regierung von Otto dem Ersten von Andechs-Meranien nördlich davon eine neue, mit Mauer und Toren befestigte Stadt angelegt – die sogenannte Neustadt. Sie wurde zunächst (Stadt am) Regnitzhof oder Hof Regnitz, später (Stadt) am Hof bzw. (Stadt) zum Hof und schließlich nur noch Hof genannt. In Hof wird also die mittelalterliche Stadt mit Mauer und Toren Neustadt genannt, während die ältere Ansiedlung vor den Toren die Altstadt ist. Die große Straße durch die Neustadt heißt heute Ludwigstraße. Zum Ende des 13. Jahrhunderts gab es in der Neustadt zwei Klöster. 1373 ging Hof aus dem Besitz der Vögte von Weida an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern über.

Das Rathaus



Die Stadt wurde als Landeshauptmannschaft Hof Teil des hohenzollerischen Markgraftums Brandenburg-Kulmbach. Nach der Verlegung der Residenzstadt hieß das Fürstentum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. In dieser Zeit wurde die Stadt als die Hochfürstlich=Brandenburgische Hauptstadt Hoff im Voigtlande bezeichnet. Die Hussiten eroberten 1430 die Stadt und zerstörten sie schwer. Um gegen derartige Angriffe zukünftig geschützt zu sein, wurde 1432 eine Schützengilde gegründet. Aus den jährlichen Schießübungen der Gilde entwickelte sich der „Hofer Nationalfeiertag“, der Schlappentag.

Im Jahr 1529 hielt die Reformation endgültig Einzug in der Stadt. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gründete 1546 das Hofer Gymnasium. Die Schule ist eines der ältesten Gymnasien in Oberfranken und heißt heute Jean-Paul-Gymnasium.

1553 wurde Hof im Zweiten Markgrafenkrieg von nürnbergischen und königlich-böhmischen Truppen unter Heinrich IV. von Plauen belagert und eingenommen (siehe Belagerung von Hof). Georg Wolf von Kotzau war kurzzeitig Statthalter Hofs. Hans Glaser fertigte 1553 einen Holzschnitt von der Belagerung der Stadt.

Die erste feste Poststation wurde 1683 eingerichtet. Die erste Postverbindung führte wöchentlich zweimal von Leipzig über Hof nach Nürnberg. Bald kamen weitere Postverbindungen nach Regensburg (1692) und Dresden (1693) hinzu.

Im Jahre 1743 brannte das Hofer Schloss nieder. Es war der Sitz des vom Markgrafen eingesetzten Verwalters der Landeshauptmannschaft Hof. Nach dem Brand wurde es nicht wieder aufgebaut. Das Brandenburger Haus, Ludwigstraße 14, erinnert noch an die markgräfliche Zeit.

Der Bismarkturm



1792 kam Hof mit dem Markgraftum Brandenburg-Bayreuth zu Preußen. 1806 besetzten französische Truppen die Stadt. 1810 verkaufte Frankreich das Fürstentum Bayreuth mit der Stadt Hof an Bayern.
1823 zerstörte ein verheerender Brand den Großteil der Neustadt, also die heutige Ludwigstraße und die umliegenden Gassen. Bis zum Silvesterabend 1869 sorgte der Hofer Nachtwächter für Schutz und Sicherheit der Bürger in der Nacht.

1848 wurde Hof an die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn angebunden. Der erste Hofer Bahnhof, ein Kopfbahnhof, lag in der Nähe des Oberen Tores, an der Stelle der heutigen Stadtpost. Die Personenzüge hielten in einer viergleisigen, gemauerten Bahnsteighalle, die auch heute noch zum großen Teil erhalten ist. 1880 wurde weit vor den Toren der Stadt der neue Hofer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof errichtet. Von 1901 bis zum Anfang der 1920er-Jahre fuhr die Hofer Straßenbahn zwischen Stadt und Hauptbahnhof. Sie wurde später durch Stadtbusse ersetzt. Als Grenzbahnhöfe zwischen Bayern und Sachsen verfügten die Hofer Bahnhöfe über aufwändige Anlagen.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Altstadt weitgehend neu bebaut, so dass sie heute neuer wirkt als die Neustadt.

Mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien in der Stadt ansässig, die eine jüdische Gemeinde bildeten und im Jahre 1927 am Hallplatz in der Nähe der alten Bahnhofshalle ihre Synagoge errichteten. Dieses Gotteshaus wurde beim Novemberpogrom 1938 durch SA-Männer zerstört. Seit 1983 erinnert eine Gedenktafel am Standort der alten Synagoge an die alte jüdische Gemeinde und die Verfolgung der jüdischen Einwohner in der Shoa.[7]

1945 wurde Hof von einem Luftangriff heimgesucht, der auch Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Durch die deutsche Teilung nach dem Krieg geriet die Stadt in eine extreme Randlage (Zonenrandgebiet). Die guten Verbindungen nach Norden und Osten, nach Thüringen, Sachsen und Böhmen, wurden unterbrochen. Im Stadtteil Moschendorf wurde zum Kriegsende ein Flüchtlingslager Moschendorf eingerichtet. Die Bevölkerung wuchs aufgrund des Zuzuges von Heimatvertriebenen stark an. In Hof und Umgebung entstanden viele neue Wohnungen. Nach der Grenzöffnung 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgebaut werden, wenn auch oft in veränderter Form.

Die Altstadt
Die Fussgängerzone
Das Theater



 
Theresienstein   Die Michaeliskirche